Bundierung

Eine gute Spielbarkeit des eigenen Instruments ist für den Musiker  besonders wichtig. Kreativität und Spielfreude kann sich am besten entfalten, wenn das Instrument gut eingestellt ist. In diesem Fall lässt sich das Instrument angenehm leicht Greifen und erlaubt in allen Lagen einen gleich kräftigen Anschlag ohne auf die Bünde aufzuschlagen. Die Höhe der Saitenlage, also der Abstand der Saite zu den Bünden, ist dabei stark vom Spielertyp, seiner  Anschlagstechnik und seinen persönlichen  Vorlieben abhängig.

Eine gute Bundierung ist dabei jedoch die Vorraussetzung dafür , ein Instrument ideal auf die Bedürfnisse des Spielers einrichten zu können. Fluchten die Bundkronen in einer leichten Krümung entlang des Griffbretts, so hat die schwingende Saite den Platz den sie braucht.

Bundabweichungen können aus verschiedenen Gründen entstehen.  Neben der normalen Abnutzung beim  Spielen, können Bünde auch durch ungenaue Bundierungen oder lockere Bünde entstehen und damit Nebengeräusche erzeugen. Besitzt das Griffbrett die richtige Längskrümmung, können solche Abweichungen meist durch Abschleifen der Bünde behoben werden. Die Arbeiten umfassen dabei in der Regel das Schleifen der Bundkronen, dem Verrunden mit der Bundfeile und der Politur. Im Anschluss werden Obersattel und Stegsattel nachjustiert, oft kann nun eine deutlich niedrigere Saitenlage realisiert werden, ohne das es in einzelnen Bünden „scheppert“.

Nun ist es (nur) noch die Aufgabe des Gitarrenbauers die persönlichen Bedürfnisse und Gewohnheiten des Spielers zu beachten um  seine persönliche Saitenlage einzustellen.

Hat das Griffbrett einen zu starke oder zu schwache Längswölbung, wirkt sich das zentral auf die gesamte Funktion des Instruments aus.

Meist treten zu starke Längskrümmungen durch falsche Lagerung des Instruments oder falsche Besaitung auf, was eine hohe Saitenlage zur Folge hat. Das ist neben der schlechten Spielbarkeit folgenreich auch für die Intonation besonders der oberen Lagen. Um dieses Problem zu beheben, wird oft die Saitenhöhe am Steg reduziert. Das führt jedoch   zu deutlichen Klangeinbußen infolge des ungünstigeren Stegwinkels und zur Abnahme des Andruckes am Stegschub. Im Extrem kommt es dann zum sogenannten „Sitar-Effekt“, wobei die Saite sowenig Andruck hat, dass sie sich unkontrolliert auf der Stegeinlage bewegt und sirrende Nebengeräusche produziert.

Eine stark abweichende Längskrümmung zu korrigieren, ist deutlich aufwändiger als das Abrichten der Bünde. Hierfür müssen die alten Bünde entfernt werden, die Griffbrettkrümmung korrigiert und die Bundschlitze nachgearbeitet werden. Nach dem Feinschliff wird neu bundiert, abgerichtet und abschließend ein Setup vorgenommen. Sind die Abweichungen zu stark, das Halsmaterial zu flexibel oder das Griffbrett extrem abgenutzt, ist manchmal auch ein Austausch oder die Aufdoppelung eines neuen Griffbretts notwendig. Eine solche Maßnahme wird durch den großen Arbeitsaufwand meist nur an wertvolleren Instrumenten durchgeführt.

Um fachlich feststellen zu können, welche Gründe für Probleme mit der Spielbarkeit vorliegen, muss man sich in der Regel das Instrument ansehen. Oft geben Fotos nur einen Teil der nötigen Informationen wieder. Wir bieten Ihnen einen faire, fachgerechte Beratung an, bitte nutzen sie dafür unseren Sprechtag oder vereinbaren sie einen Termin.

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